Düsen in Vergaser oder Einspritzanlage saubermachen? Ein Fitzelchen Kupferlitze ist das Mittel der Wahl.
Schon ein paar Pikogramm Schmutz und Schnotter in einer Volllastdüse können dazu führen, dass zwei oder drei Pferde einer GPZ, GS, SR, XS, XT, ZXR, CBR, CBS oder ZDF bei voll aufgerissener Kordel faul im Stall liegenbleiben.
Der entnervte Fernsehzuschauer synchronisiert natürlich zuerst den Vergaser, muss aber dann doch alles aufmachen und die Düsen entnehmen und reinigen.
Idealerweise feuert er diese Präzisionsteile in ein Ultraschallbad. Zweitbeste Lösung ist gnadenlose Pressluft. Und wenn auch die nicht zur Verfügung steht, schlägt die Prokel-Stunde.
Das Herumstochern in den Düsenbohrungen ist verführerisch einfach und führt mit entsprechend grobem Werkzeug (Stahldraht, kleiner Bohrer, winzige Schrauben) zum Erfolg: Die Bohrung ist blitzblank.
Allerdings auch ein bisschen größer, als sie sollte. Das liegt daran, dass Vergaserdüsen (und auch Düsen in Einspritzanlagen) typischerweise aus einer Messinglegierung bestehen und in der Düsenfabrik feingebohrt werden.
Ihre Bohrungen sind dann mitunter auf wenige Tausendstel Millimeter genau, um den Spritfluss exakt zu portionieren. Wir erinnern uns: Benzin hat eine deutlich geringere Viskosität als Wasser und lässt sich entsprechend schwer dosieren. Falls also die Vergaser der faulen Kimchi RTL 400 auf dem im Übrigen bezaubernden Campingplatz des Lago di Ledro im Vorzelt zerlegt und gereinigt werden müssen, so eignen sich dazu nur Prokel-Instrumente, die weicher sind als die Messinglegierung der Düse.
Prima geht ein Seelendraht Kupferlitze – die lässt sich im ärgsten Notfall sogar aus der Maschine selbst entnehmen und putzt zwar nicht brutal, aber doch sauber und lässt sich Einstellung des Vergaser intakt.