Mittel der Wahl
Wenn ein Leichtmetallgewinde schlicht zu schwächlich dimensioniert ist, so kann man das Gewinde größer schneiden. Das geht aber nur, wenn man mit einer größeren Bohrung nicht das Bauteil selbst oder irgendetwas anderes kritisch schwächt oder gar einen Öl- oder Kühlmittelkanal streift.
Ist diese Gefahr ausgeschlossen, stellt das Größermachen von Gewindeverbindungen die einfachste und vor allem dauerhafteste Lösung für ausgerissene und vermackelte Verschraubungen dar.
Hier im Bild wird das vermeintlich kaputte Regelgewinde M8 gegen den großen Bruder M10 getauscht. Dazu wird mit einem Kernlochdurchmesser von 8,5 Millimeter aufgebohrt und ein Gewindebohrer M10 hinterhergedrallert. Fertig ist die neue Verschraubung. Wichtig bei aller Bohrerei und Schrauberei ist die Sauberkeit: ein noch so winzig Spänchen kann im Motor verheerende Folgen haben und sollte deshalb unter allen Umständen draußen bleiben.
Sauber sein und bleiben
Gefährdete Ecken mit einem Lappen abdecken. Geht das schlecht, mit einen Klacks Fett an der Bohrerspitze bohren – so backen die Späne zusammen und lassen sich zusammen mit dem Bohrer herausapplizieren.
Das Größerschneiden ist noch dazu das Mittel der Wahl, wenn einem britisch Maß unter die Flossen kommt und man damit gerade nix anfangen kann oder möchte. Hier ist natürlich zu eruieren, wie weit man aufbohren kann und welches metrische Gewinde anschließend passt.
Einen ollen MG oder eine rüstige Triumph indes nur teilweise auf metrisch umzurüsten sollte man sich allerdings überlegen: das ist nicht nur im Hinblick auf Historie und Originalität eine Sünde, sondern treibt einen schlicht in den Wahnsinn, wenn metrisch UND zöllig unkommentiert nebeneinander liegen.